Nied

Übersichtskarte Nied (c) OpenStreetMap (ODbL)

Siedlungsteil Nied

Wappen Nied

Nied ist seit dem 01. April 1928 ein Frankfurter Stadtteil und liegt etwa 9,5 km westlich der Hauptwache, nördlich des Mains am Unterlauf des Flusses Nidda auf einer Höhe von 98 m über NN. Der Stadtteil lässt einen regelhaften Grundriss im Flusswinkel von Main und Nidda mit der Christuskirche in zentraler Lage erkennen. Die moderne Siedlungsentwicklung hat sich ostwärts in Richtung Griesheim und Frankfurter Innenstadt vorgeschoben und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu Höchst, Sossenheim, Griesheim und Schwanheim. Heute leben in Nied auf 3,7 Quadratkilometern rund 20.000 Menschen.

Die erste römische Ansiedlung in Nied geht auf die Chattenkriege des Kaisers Domitian zurück, in der die römische Provinz Obergermanien mit der Hauptstadt Mainz geschaffen wurde. Die Römer drangen in den Jahren 83 und 84 die Nidda aufwärts in die Wetterau vor und gründeten als Bezirkshauptort die Stadt Nida. In Nied wurden die Reste einer römischen Niddabrücke und großer Zentralziegeleien gefunden, die ganz offensichtlich die ganze Wetterau und den Limes mit Töpferwaren und Öllampen versorgten. Der hierfür benötigte Ton wurde von den Römern aus den Gruben in Kelkheim-Münster gewonnen und auf Karren nach Nied transportiert. Der Weitertransport bzw. die Verteilung dieser Waren wurde mit Lastkähnen entlang der Nidda bis zu dem kleinen Hafen in Nida – damals Umschlagplatz für den gesamten Handel der Region – durchgeführt.

Die erste urkundliche Erwähnung Nieds datiert vom 21.02.1218, gefolgt von ebensolcher Erwähnung einer Holzbrücke über die Nidda aus 1275. Ab 1342 wurde Brückenzoll erhoben. Um 1410 bestätigte Kaiser Sigismund der Stadt Frankfurt ihre Rechte an dieser Brücke, die sie zur Sicherheit des Reiseverkehrs zur Messe Frankfurt unterhielt. Durch die Brücke wurde das einstige Fischerdorf auch zu einem Rastplatz auf dem Handelsweg von Mainz nach Frankfurt.

Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Reformation in Nied nach lutherischem Modus durch die Grafen von Hanau eingeführt. Zwischen Lutheranern, Calvinisten und Katholiken brachen jahrzehntelange Konfessionsstreitigkeiten aus. 1828 dann teilten sich die drei Konfessionen letztendlich gemeinsam das eine vorhandene Kirchengebäude als Simultankirche, bis 1906/07 die von dem Architekten Hans Rummel entworfene römisch-katholische St. Markuskirche gebaut wurde. 1908 kam dann eine eigene, im klassizistischen Stil errichtete evangelische Saalkirche hinzu, die heutige Christuskirche.

Bereits ab 1902 wurde die Nieder Zeitung herausgegeben. 1905 entstand das Villenviertel „zur Ansiedlung besserer Steuerzahler“. Der kaiserliche Postverwalter Josef Benner verfasste 1910 die erste Chronik des Dorfes Nied am Main.

Als 1918 das Ausbesserungswerk Nied eine Eisenbahnersiedlung (Nied-Nord) errichtete, kam es zu einem erheblichen Zuzug, vor allem aus Süddeutschland. Das Ausbesserungswerk beschäftigte Hunderte von Mitarbeitern. Die Siedlung zählt zu den wenigen in Deutschland noch in ihrer ursprünglichen Art erhaltenen Wohndenkmälern und steht als Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz unter Ensemble- und Denkmalschutz. 1967 dann musste das Eisenbahn-Ausbesserungswerk veränderten Betriebsbedingungen der Deutschen Bundesbahn weichen und wurde komplett stillgelegt. Aufgrund zeitweiliger Besetzung wurde es nach polizeilicher Räumung 1981 abgerissen. Die Fläche wurde mit Wohnhäusern bebaut. Diese Erweiterung der Eisenbahnersiedlung, der Bau der Siedlungen Parkstadt, Nied-Süd, Nied-Ost und die Bebauung des ehemaligen Ausbesserungswerks an der Oeserstraße haben die Wohnbaufläche des Stadtteils mehr als verdreifacht. Doch allen Veränderungen zum Trotze existiert mit der Brücke der Taunusbahnlinie über die Nidda in Nied die deutschlandweit zweitälteste, noch in Betrieb befindliche Sandstein-Eisenbahnbrücke aus dem Jahre 1838/39 (die älteste Brücke steht in Wurzen nähe Leipzig).

Die Lage von Nied mit der großen Parkanlage Wörth-spitze, den Nidda-Altarmen und dem Niedwald ist besonders reizvoll, macht diese Wald- und Auenlandschaft zu einem beliebten Naherholungs- und Ausflugsziel und ist Teil des Frankfurter Grüngürtels. Nicht ohne Grund wurde ab 2012 die Nidda renaturiert und das Höchster Wehr mit dessen begradigtem Abschnitt zurückgebaut. Die dort geschaffenen Stromschnellen mit einer neu angelegten Insel ermöglichen den Fischen aus dem Main wieder in die Nidda aufzusteigen und dort zu laichen. Unmittelbar an der Nieder Polo-Anlage befindet sich seitdem auch der bei vielen beliebte Niddastrand für Freizeit und Erholung. Und als ob das nicht schon genug wäre, verfügt Nied durch seine so exklusive Lage in ganz Frankfurt über ein absolutes Alleinstellungsmerkmal: Der einzige Stadtteil, der mit dem Großteil seines Gemarkungsgebietes an bzw. zwischen zwei Flüssen liegt: Main und Nidda.

Trotz seiner idyllischen Lage ist Nied über den öffentlichen Personennahverkehr mit S-Bahn (S1, S2), Straßenbahn (11, 21) und Bus (51, 54, 59, N11) ausgesprochen gut an das Frankfurter Verkehrsnetz angebunden. Und auch mit dem Auto ist der Stadtteil für Pendler über die Autobahnen A5, A66 und A648 gut erreichbar, da er von diesen umgeben in unmittelbarer Nähe der entsprechenden Auf-/Abfahrten liegt.

Und nicht zuletzt durch die vielen Bildungseinrichtungen (4 Schulen), die Stadthalle mit ihrem vielfältigen Angebot an öffentlichen Veranstaltungen sowie eine Vielzahl an Vereinen – aktuell rund 50 (!) – ist Nied heute ein gleichsam abwechslungsreicher wie begehrter Stadtteil. Er bietet all denen ein hohes Maß an Wohn- und Freizeitqualität, die die Nähe zur Großstadt suchen und schätzen. Und zumindest zu dem schönen Wohnen in Nied tragen nicht zuletzt auch wir durch unsere nachfolgend genannten und sich sukzessive an die Bedürfnisse der Bewohner anpassenden Bestands-immobilien bei:

  • Am Selzerbrunnen 1-27
  • Brunnenpfad 31, 45
  • Faulbrunnenweg 19
  • Neumarkt 1-8
  • Oeserstraße 130-152
  • Taunusblick 1-11, 13
  • Vorm Wald 1-6, 8, 12-22 

 Insgesamt verfügt der FESV in der Eisenbahnersiedlung in Nied über 360 Wohneinheiten sowie einige Gewerbeeinheiten.

Quelle: Wikipedia, Geschichtsverein Nied