Über uns

Steinernes Haus Frankfurt - Bild:Roland Meinecke

Am 05. Mai 1919 fand im „Steinernen Haus“ in Frankfurt am Main die Gründungsversammlung des Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein eGmbH statt. Zur Behebung der allgemeinen Wohnungsnot unter den Eisenbahnern sollte eine Baugenossenschaft für die „Beschaffung von Eigenheimen in der Umgebung Frankfurts“ gegründet werden. Dem Aufruf folgten viele Eisenbahner. Bereits am Gründungstag traten 469 Interessenten als Mitglieder der Genossenschaft bei.

Als Gesellschaftsform wurde die Genossenschaft mit beschränkter Haftung gewählt und damit der Grundsatz der wirtschaftlichen Selbsthilfe für die künftige gemeinsame Arbeit übernommen. Am 01. Juli 1919 erfolgte die Eintragung unter der Firma „Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein zu Frankfurt eGmbH“ in das Genossenschaftsregister Nr. 626 beim Amtsgericht in Frankfurt am Main.

Bis zum Jahre 1944 bestanden in Frankfurt außer dem Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein noch zwei weitere Eisenbahnergenossenschaften, und zwar die Eisenbahner-Baugenossenschaft „Siedlung Nied“, gegründet am 07. August 1916, und der Frankfurter Spar- und Bauverein für Eisenbahnbedienstete eGmbH, gegründet 1883. Diese Baugenossenschaften mussten sich am 01. Januar 1944 zwangsweise mit dem Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein zusammenschließen. Damit entstand eine leistungsstarke Eisenbahnergenossenschaft, die unter der Beibehaltung der Bezeichnung „Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein zu Frankfurt eGmbH“ wesentlich zur Beschaffung von preisgünstigen Wohnraum für Eisenbahner beitrug, was insbesondere in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg von großer Bedeutung war.

Durch den Zusammenschluss verfügte die Genossenschaft über 1.108 Wohnungen für 1.370 Mitglieder. Am Ende des Zweiten Weltkrieges waren davon nur noch 649 erhalten, von denen 117 Wohnungen schwer beschädigt waren.
Mit Unterstützung der Deutschen Bundesbahn konnte der Wohnungsbestand bis zum 50jährigen Jubiläum am 05.Mai 1969 auf 1.173 Wohnungen erhöht werden.

In den folgenden 25 Jahren wurden, ebenfalls mit Hilfe der Deutschen Bundesbahn, weitere 131 Wohnungen gebaut, so dass der Wohnungsbestand zum 75jährigen Jubiläum nach Zu- und Abgängen 1.243 Wohnungen umfasste bei einem Bestand von 2.050 Mitgliedern.

Die wirtschaftliche Lage der Genossenschaft hat es in den letzten Jahren erforderlich gemacht, Verkäufe von Geschosswohnungen und Reiheneigenheimen vorzunehmen.

Dieses hat dazu geführt, das sich unser Wohnungsbestand per 31. Dezember 2004 auf 927 Wohnungen vermindert hatte. Der Genossenschaft gehörten 1526 Mitglieder mit 3801 Geschäftsanteilen an. Genossenschaften sind als Rechts- und Unternehmensform modern wie nie zuvor. Die den Genossenschaften eigenen Grundprinzipen: solidarische Selbsthilfe, Selbstverwaltung, Selbstverantwortung und ihre demokratische Verfassung sind gerade in einer globalisierten Welt entscheidende Bausteine, die wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen und somit den Mehrwert der Mitglieder erhöhen. 

Der Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein blickt heute – unter diesen Prämissen – wirtschaftlich gesichert in die Zukunft. Zielorientierte Beschlüsse der Organe und längerfristig angelegte strukturelle Maßnahmen, haben und werden auch zukünftig dafür die Voraussetzungen schaffen.

Wir sind und bleiben auch zukünftig „Herr im eigenen Haus“ und sind nicht von übersteigerten Renditeerwartungen Dritter abhängig.

In Ihrer Mitgliederpolitik bleibt die Genossenschaft auch weiterhin eisenbahnverbunden und steht mit Ihrem Wohnungspotential den Mitarbeitern des Konzerns der Deutschen Bahn AG, des Bundeseisenbahnvermögens und des Eisenbahn-Bundesamtes offen, ebenso aber auch den Mitarbeitern anderer, in der Satzung festgelegten Organisationen.

Der Frankfurter Eisenbahnsiedlungsverein hat für die kommenden Jahre in der optimalen technischen Unterhaltung des Wohnungsbestandes den Abbau des Instandhaltungsstaus, planmäßige zielorientierte Modernisierung und somit die Erhöhung des genossenschaftlichen Vermögens, die Aktivierung neuer Geschäftsfelder, insbesondere durch Realisierung von Wohnungsbaumaßnahmen konkrete Zukunftsvorstellungen.